Münchner Stadtumbau

Um was geht es? Hier die Presse:
Abendzeitung München: Grün statt Grau – CSU will Tankstelle unter die Erde legen
BILD München: Bummeln statt Benzin
TZ München: CSU will Ruheoase in Münchner Altstadt schaffen

Viele Jahrzehnte verwaltete das SPD-regierte München nur seinen Reichtum. Die Automobil-Euros flossen reichlich in die Stadtkasse und so übte man sich in tatsächlichen oder vorauseilendem Gehorsam den vermeintlichen Wünschen der Münchner autofahrenden Wählern gegenüber.
München nannte sich doch jahrelang tatsächlich „Radlhauptstadt“, aber das muß als Witz gemeint gewesen sein, wie es Alex Rühle so schön beschrieb.
Diesen Sommer mußte OB Reiter augenreibend feststellen, daß sich der Wind gedreht hatte.
Diesen Sommer gab es einen Bürgerentscheid, genannt Rad-Entscheid. Dieser forderte, daß die Stadt München nun endlich Ernst machen müsse mit dem Stadtumbau zugunsten der Fußgänger, Anwohner und Radfahrer. Seitens des Rathauses nahm man diesen Bürgerentscheid im Vorfeld scheinbar nicht wirklich ernst, so kam der überwältigende Erfolg wie aus dem Nichts. 100.000 Unterschriften von Münchner Bürgern waren nötig (das sind immerhin 8% der Münchner Bevölkerung), aber 160.000 kamen zusammen.

Eine der Folgen dieses öffentlichen Drucks war, daß die Fraunhoferstraße etwas überstürzt für den Vorrang des Radverkehrs umgebaut wurde. Basis dafür war eine Idee der Grünen, die mit einigen Bildern dafür warben. Interessanterweise wurde aber nicht etwa der Entwurf der Grünen übernommen, sondern eine radikal strengere und letztlich dysfunktionale Version, die kurzerhand alle Parkplätze in der Fraunhoferstraße abschaffte ohne irgendeine Rücksicht auf Anwohner und Lieferverkehr zu nehmen. Man kann sich fragen ob das Ergebnis planerischer Inkompetenz seitens der Verkehrbehörden, übereiltem Aktivismus oder boshaftem politischen Willen geschuldet ist. Tatsache ist, daß die Grünen viel Presse bekommen, die SPD-regierte Stadt behaupten kann etwas zu tun, und die Bürger wahrnehmen, daß ihre Anliegen Gehör finden.

Auf etwas verschlungenen Wegen kam nun die Münchner CSU-Fraktion auf uns zu, weil sie sich an der Diskussion des bürgerfreundlichen Stadtumbaus beteiligen wollen. Da braucht es gute Bilder und auch ein Auge für die Probleme des städtischen Raumes.

Dies hier war nun unser Beitrag, der für viel Aufmerksamkeit sorgte und eine breite Diskussion über einen „abgehängten“ Straßenraum der Münchner Innenstadt in Gang setzte: