Hohe Häuser – Vom Glück, in den Bergen zu wohnen

„Wolfram“ ist ein so seltener Vorname, daß sich zwischen zwei „Wolframs“ eine besondere Verbindung einstellt, wenn sie sich treffen. So geht es mir mit dem einzigen anderen Wolfram, den ich kenne: Wolfram Putz. Wir lernten uns im Studium kennen und obwohl einige Semester zwischen uns lagen, so kreuzten sich doch immer wieder unsere Wege. Und das hatte merkwürdigerweise nie mit unserem Studium zu tun. Wolfram war begeisterter Kletterer und er zeigte mir, wie man Gurte anlegt und Seile führt. Mit ihm durchstieg ich meine erste echte Felswand, ein kleiner Kalkpfeiler am Ith, der mir aber wahnsinnig hoch und gefährlich vorkam und in bleibender (knieschlotternder) Erinnerung blieb.

Jahre später besuchte ich ihn und seine Freunde Lars Krückberg und Christoph Körner in Los Angeles, als ich auf der „Durchreise“ Richtung San Francisco war. Die Drei waren gerade damit beschäftigt ihr Büro zu gründen: Graftlab. Nicht ganz in einer Garage, aber nahe daran. Man führte lange Diskussionen über Architektur und trank viel Bier, in der Abendluft konnte man den Pazifik riechen, das war schon eine besondere Stimmung. Wenig später lernte die Truppe Brad Pitt kennen und sie bauten dessen Villa um, was der Senkrechtstart für eine sehr besondere Karriere dieses Architektenkollektivs bedeutete.

Wolfram Putz - GRAFT

Wolfram Putz – GRAFT

Wolfram und ich haben uns nie so ganz aus den Augen verloren, uns verbindet beide eine besondere Beziehung zu Hinnerk Wehberg, aber unser Austausch wurde wieder intensiver, als wir bemerkten, daß wir beide eine große Liebe zu den Bergen hegen. Er als Tourengeher und Bergsteiger, ich als Wanderer und Segelflieger. So rief mich Wolfram an, als er nach Ideen für ein Buchprojekt suchte. Das Motto sollte lauten „Vom Glück, in den Bergen zu leben“. Er und die anderen Autoren suchten nach besonderen Orten und Häusern in den Alpen, die noch nicht in zig anderen Büchern auftauchten.
Mir fiel einiges ein und vielleicht schreibe ich auch noch darüber; in das Buch schaffte es einer meiner liebsten Orte in den Münchner Vorbergen: die Riedersteinkapelle. Es ist nicht die schönste Kapelle der Alpen, aber die Kühnheit des Ortes sucht ihresgleichen.

Am 19.2.2020, um 19:00 Uhr stellen die Autoren das Buch  „Hohe Häuser“ in der Architekturgalerie München vor: